Brain Drain aus Entwicklungsländern: Mobilitätsstrukturen von Hochqualifizierten am Beispiel von Nigeria (Promotionsprojekt)

Das Dissertationsprojekt „Brain Drain aus Entwicklungsländern: Mobilitätsstrukturen von Hochqualifizierten am Beispiel von Nigeria“ befasst sich mit den Zusammenhängen zwischen Bildung, Migration und der sozio-ökonomischen Situation in einem Entwicklungsland. Sowohl in Entwicklungstheorien als auch in Migrationstheorien wurde bisher der Faktor Bildung selten umfassend berücksichtigt. Der in Nigeria in starkem Maße zu beobachtende Brain Drain Hochqualifizierter kann nicht nur mit sozioökonomischen Disparitäten erklärt werden.
Ziel des Projektes ist, räumliche und strukturelle Disparitäten hinsichtlich der Mobilität von Hochqualifizierten in und aus Nigeria zu erkennen und deren Auswirkungen zu analysieren, sowohl im Hinblick auf damit einhergehende Entwicklungshemmnisse, als auch in Bezug auf fördernde sozio-ökonomische Aspekte (z.B. durch zirkuläre Migration/ Transmigration).
Zentrale Fragen auf einer strukturellen Ebene sind u.a.: welche Regionen/ Hochschulen sind weshalb Ziel-/Quellregionen der nationalen und internationalen Migration, und inwieweit bestimmen bildungs- und arbeitsplatzorientierte Wanderungen das Wanderungsgeschehen? Auf individueller bzw. akteursbezogener Ebene stehen Unterschiede der Hochqualifizierten in der regionalen, sozialen, ethnischen und religiösen Herkunft sowie die Migrationsbiographie der Befragten und ihre Einbindung in Migrantennetzwerke im Vordergrund.
Die Datenerhebung erfolgt zum einen durch die Befragung von Absolventinnen und Absolventen/ Expertinnen und Experten von drei nigerianischen Universitäten (Alumni-Netzwerk, Kooperation mit den Universitäten Ibadan, Jos und Port Harcourt, Nigeria) und zum anderen werden Nigerianer in der Diaspora (Deutschland, USA, Großbritannien) hinsichtlich ihrer Migrationsbiographie und ihrer soziale Netzwerke befragt.