Grundlage zur Ermittlung von strukturell benachteiligten Gebieten in Südtirol

  • Contact:

    Dr. Thomas Wieland

  • Funding:

    Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT

  • Partner:

    Autonome Provinz Bozen-Südtirol, Landesinstitut für Statistik (ASTAT

  • Startdate:

    2015

  • Enddate:

    2017

Regionale Disparitäten zählen zu den klassischen Untersuchungsfeldern der Wirtschaftsgeographie, wobei eine Vielzahl an Theorien und Modellen diese räumlich-ökonomischen Ungleichheiten und ihre Determinanten behandeln. Die Einebnung oder zumindest Abschwächung regionaler Disparitäten ist das Aufgabengebiet der Regionalpolitik (z.B. auf der EU-Ebene durch die EU-Strukturfonds). Um in diesem Kontext förderungswürdige Teilgebiete zu identifizieren, werden häufig quantitative Raumtypisierungen vorgenommen. Die zum Alpenraum gehörende Autonome Provinz Bozen-Südtirol (rd. 524.000 Einwohner, Landeshauptstadt Bozen) zählt zu den am stärksten prosperierenden Regionen des durch ein großes Nord-Süd-Gefälle gekennzeichneten Italiens, ist jedoch selbst u.a. aufgrund historischer Ausgangsbedingungen durch große räumliche Unterschiede geprägt. Um die Grundlage für eine Reihe landesspezifischer regionalpolitischer Förderinstrumente zu liefern, wurde im Rahmen des Projektes ein Konzept zur kleinräumigen Typisierung der Südtiroler Teilgebiete entwickelt, um daraufhin strukturell benachteiligte Gebiete zum Zweck einer gezielten Förderung zu identifizieren. Anders als in früheren Regionalanalysen wurde hierbei erstmals auf eine räumlich hoch aufgelöste Ebene unterhalb der Gemeinden (351 subkommunale Gebiete in 116 Gemeinden) zurückgegriffen, da politisch-administrative Grenzen die räumliche Heterogenität nicht adäquat widerspiegeln. Insgesamt wurden 20 Indikatoren genutzt, die u.a. Aspekte des Arbeitsmarktes und der demographischen Entwicklung, aber auch der lokalen Wirtschaftsstruktur und der im Alpenraum höchst relevanten Versorgungs- und Erreichbarkeitssituation umfassen. In Abgrenzung zu vielen anderen Raumanalysen erfolgte die Typisierung induktiv, d.h. anhand statistischer Verfahren ohne eine vorherige subjektive Wertung bzw. Gewichtung der betrachteten Indikatoren. 

 

Veröffentlichungen

Wieland, T., Fuchs, H. (2017): Grundlage zur Ermittlung von strukturell benachteiligten Gebieten in Südtirol. ASTAT-Dok 1/2017.

 

Amtliche und Presseberichterstattung:

Südtiroler Landesverwaltung 28.03.2017: Landesregierung definiert Fördergebiete mit Vorrang.